Das Erzbischöfliche Berufskolleg Köln setzt ein starkes Zeichen für die Sicherheit und das Wohlbefinden seiner Schüler:innen, Studierenden und Mitarbeitenden, indem es das Thema „Prävention“ von grenzverletzendem Verhalten und sexualisierter Gewalt aktiv aufgreift. In einer Welt, in der Respekt und Schutz zentrale Werte sein müssen, hat die Schule es sich zur Aufgabe gemacht, einen Raum zu schaffen, in dem alle Beteiligten sicher sind und sich frei entfalten können. Dies erfordert nicht nur Wachsamkeit, sondern auch eine sichere Handlungskompetenz und klare Prozesswege, um präventiv tätig zu werden und im Ernstfall richtig zu reagieren.
Am 18.09.2024 fand deshalb eine verpflichtende Vertiefungsveranstaltung „Prävention“ für alle Lehrkräfte und Mitarbeitenden statt, die das Wissen und die Sensibilität in Bezug auf grenzverletzende Handlungen thematisierte. Die Veranstaltung wurde von Frau Katharina Hülsken, einer erfahrenen Diplom-Sozialpädagogin und Expertin im Bereich Prävention, geleitet.
In der Schulung ging es um die Sensibilisierung für Grenzverletzungen und die Vermittlung von Handlungssicherheit. Der Vormittag widmet sich den Grundlagen der Prävention von sexualisierter Gewalt: Wie gehen Täter:innen vor, welche psychologische und soziale Dynamik entsteht zwischen den Betroffenen und den Täter:innen, und warum ist es oft so schwer, diese Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen? Im Verlauf des Nachmittags widmete sich die Schulung der Frage, wie Grenzverletzungen im schulischen Alltag auftreten können und wie man darauf angemessen reagiert. Praxisnahe Fallbeispiele sorgten dafür, dass die Inhalte nicht abstrakt blieben, sondern direkt auf die beruflichen Herausforderungen der Teilnehmenden übertragbar waren. Die internen Leitfäden der Schule wurden besprochen und den Teilnehmenden wurden klare Handlungsschritte vermittelt, wie sie im Falle eines Verdachts auf grenzverletzendes Verhalten vorgehen können.
Diese Schulung ist von grundlegender Bedeutung, da wir in unserem täglichen Arbeitsumfeld, sei es am Lernort Schule oder in der Praxis, oft mit Situationen konfrontiert werden, die ein schnelles und sicheres Eingreifen erfordern. Besonders in pädagogischen Berufen ist es entscheidend, sich der Dynamiken bewusst zu sein, die in Fällen von Grenzverletzungen oder sexualisierter Gewalt entstehen können. Nur so können wir nicht nur die Betroffenen schützen, sondern auch präventiv tätig werden, um derartigen Situationen vorzubeugen.
Das Erzbischöfliche Berufskolleg Köln ist stolz darauf, mit dieser Schulung seine Präventionsarbeit weiter zu intensivieren. Wir haben schulintern klare Prozessstandards und Leitfäden entwickelt und etabliert, die uns helfen, angemessen in entsprechenden Situationen zu handeln und bei Bedarf ausgebildete Experten zu involvieren. Und das alles in Einklang mit dem Institutionellen Rahmenschutzkonzept des Erzbistums Köln.
Diese Schulung ist mehr als eine formale Pflicht. Sie ist eine Einladung an jede Lehrkraft und jede:n Mitarbeitende:n, sich aktiv für ein sicheres und respektvolles Miteinander einzusetzen. Der verantwortungsvolle Umgang mit grenzverletzendem Verhalten ist eine Herausforderung, der wir uns als Schulgemeinschaft stellen müssen.
Zum Abschluss des Tages betonte Schulleiter Carsten Arntz noch einmal: „Prävention ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Es geht darum, wachsam zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen – jeden Tag! Jede grenzverletzende Handlung, die wir verhindern können, ist ein Schritt hin zu einer besseren, sichereren Schule – und das beginnt bei uns allen.“